Markscheiderische Kernkompetenzen
Das Markscheidewesen ist ein interdisziplinäres, bergbauspezifisches Betätigungsfeld, das sich über die gesamte Lebensdauer eines Rohstoffgewinnungsbetriebes und darüber hinaus erstreckt.
Zur Durchführung von Planungen, Überwachungen und Dokumentationen für Rohstoffgewinnungsbetriebe aber in darüberhinaus reichende Bereiche wie Geoconsulting und unterirdische Raumplanung können 5 grundlegende Kernkompetenzen definiert werden.
Diese Kernkompetenzen werden nicht isoliert jede für sich angewendet, sondern in dem Maße miteinander verwoben wie es die jeweils aktuelle Aufgabe gebietet.
Bergschadenkunde
Zu den Hauptaufgaben der Fachdisziplin Bergschadenkunde zählen die Vorausberechnung und die Messung bergbaubedingter Gebirgs- und Bodenbewegungen, die bergschadensmindernde Abbauplanung sowie die Analyse und Prognose von Einwirkungen des Altbergbaus, beispielsweise Auswirkungen des Grubenwasserwiederanstiegs. Diese Themen werden durch die Forschungsaktivitäten des Instituts abgedeckt.
Geodatenmanagement und Kartographie
Die Kompetenz Geodatenmanagement und Kartographie ist ein Schwerpunkt des Instituts für Markscheidewesen, Bergschadenkunde und Geophysik im Bergbau an der RWTH Aachen. Diese Kompetenz setzt sich zusammen aus dem Sammeln, Verarbeiten, Speichern und Auswerten raumbezogener Informationen sowie deren Veranschaulichung durch kartographische Darstellungen. Diese Informationen dienen sowohl der Orientierung, Navigation, Information, Dokumentation als auch der Planung.
Markscheiderisch/Geotechnische Vermessung
Die vermessungstechnische Erfassung der Lagerstätte und Absteckung aufzufahrender beziehungsweise anzulegender Grubenbaue oder Fahrwege von Tagebauen beispielsweise bei Rampen zählt zur Hauptaufgabe der Markscheiderisch/Geotechnischen Vermessung. Auch Überwachungs- und Beweissicherungsmessungen, sowie die Erfassung unter- und übertägiger Bodenbewegungen gehören zu den Aufgaben dieser Fachdisziplin.
Lagerstättenbearbeitung
Die Kernkompetenz Lagerstättenbearbeitung beschäftigt sich sowohl mit der Erkundung und Bewertung der Lagerstätte als auch mit der Vorratsermittlung ihrer. Zudem dient sie der Unterstützung einer Abbauplanung im Hinblick auf eine optimale Lagerstätten- und Vorratsnutzung.
Genehmigungsverfahren
Genehmigungsrechtliche Verfahren sind die Voraussetzung für das Aufsuchen und Gewinnen mineralischer Rohstoffe. Sie sind Grundlage für den Erwerb von Bergbauberechtigungen und Liegenschaften. Das Bundesberggesetz erfasst die Bergbaulichen Tätigkeiten von der Erforschung der Lagerstätte bis zur Widernutzbarmachung der in Anspruch genommenen Flächen. Ziel dieses Gesetzes ist die geordnete und geregelte Förderung von Rohstoffen unter Berücksichtigung des Schutzes der Lagerstätte.